#Nachgefragt: Frauengesundheit Teil 1

Frauengesundheit ist ein wichtiges Thema für Frauen und Mädchen, das weit über gynäkologische Fragen hinausgeht.
Mit welchen Schritten möchten Sie speziell Frauengesundheit im Land Salzburg fördern und bekennen Sie sich zur Notwendigkeit der Berücksichtigung der Frauengesundheit in der Gesundheitspolitik?

SPÖ

Ja, wir bekennen uns klar zur Berücksichtigung der Gendermedizin in der Gesundheitspolitik. Bereits im Jahr 2013 hat die SPÖ die Förderung der Gendermedizin im Landtag thematisiert und gefordert, dass das Frauengesundheitszentrum ISIS in die Gesundheitsplattform mit Sitz und Stimme aufgenommen wird. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Weiters fordert die SPÖ, dass mit Expert_innen für Gendermedizin Vorschläge erarbeitet werden, die Gender Medizin in der Aus-Fort- und Weiterbildung in den medizinischen Berufen gewährleisten und Maßnahmen zur Förderung von Frauengesundheit in Bereichen der Prävention und Behandlung entwickelt werden. Die Salzburger SPÖ wird sich weiterhin stark dafür einsetzen, dass in allen Bereichen der Salzburger Gesundheitsversorgung und –planung Gender Medizin Einzug findet. Die geschlechtsspezifische Betrachtungsweise in der Erforschung und Behandlung von Krankheiten aber auch die Einbeziehung bei der Gesundheitsplanung ist der Weg zu einer zukunftsweisenden Gesundheitsversorgung.

GRÜNE

Von den GRÜNEN gibt es ein klares Bekenntnis zur Berücksichtigung von Frauengesundheit in der Gesundheitspolitik und zur Implementierung der Gender Medizin in der medizinischen und pflegerischen Ausbildung und Praxis. Den Ausbau der Gesundheitslotsinnen, die den Zugang von Frauen mit Migrationshintergrund zum Gesundheitssystem unterstützen, werden wir weiter unterstützen. Als GRÜNE treten wir den niederschwelligen und kostenfreien Zugang zu Verhütungsmittel und für die Möglichkeit des kostenfreien Schwangerschaftsabbruchs ein. Frauengesundheit hat viele Facetten, die wir durch Forschung und Ausbildung beeinflussen können, hier nur einige Beispiele:

  • Krankheitsbild, Untersuchungsmethoden, Symptombeschreibung und Behandlung orientieren sich noch immer an der männlichen Norm, obwohl es gravierende geschlechtsspezifische Unterschiede geben kann. Auch Medikamente werden fastausschließlich an Männern erprobt, es werden jedoch zwei Drittel aller Medikamente Frauen verschrieben Halbe-Halbe in Beruf und Haushalt – im Sinne der Frauengesundheit. Was auf den ersten Blick überraschend klingt, ist bei genauerem Hinsehen eigentlich nur logisch: Die Mehrfachbelastung, die auf den Schultern der meisten berufstätigen Frauen lastet, hat negative Konsequenzen auf ihre Gesundheit.
  • Besonders im Bereich der Medizin finden wir einen stark technokratisch geprägten Umgang mit dem weiblichen Körper. Schwangerschaft und Geburt sind heute überwiegend in den Händen der Medizin. Das bringt zwar Vorteile, wenn es zu Komplikationen kommt. Gleichzeitig gibt es vielen Frauen jedoch auch das Gefühl, dass Schwangerschaften aus einer medizinischen Perspektive, fast wie eine Krankheit, gesehen und begleitet werden.
  • In Werbung und Fernsehserien werden Schönheitsoperationen als ideales Mittel zur Erreichung eines Traumkörpers präsentiert. Risiken und vor allem Nebenwirkungen werden dabei ausgeblendet.

ÖVP

Die Berücksichtigung der Frauengesundheit in der Gesundheitspolitik ist notwendig. Beispielsweise sollen wieder alle Frauen, altersunabhängig, uneingeschränkten Zugang zum Mammographie-Screening haben. Die Bekämpfung von Krebs steht gesundheitspolitisch an vorderster Stelle.

NEOS

Geschlechterspezifische Unterschiede sind in der Medizin mittlerweile anerkannt, weshalb unser Position diesbezüglich eindeutig ist. Wir stehen dahinter. Sofern geschlechterspezifische Unterschiede bei Krankheiten und deren Behandlung evident sind, sollten diese bereits in der österreichischen Gesundheitsplanung berücksichtigt (ÖSG, RSG) werden und in weiter Folge entsprechend umgesetzt werden.

FPS

Gerade die Brustkrebsvorsorge wurde in den letzten Jahren erschwert. Aufklärung über frühzeitige und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen muss vermehrt in den Schwerpunkt der Gesundheitsvorsorge aufgenommen werden.

Liste MAYR

Frauengesundheit – Gesundheit an sich kann nur gelingen, wenn die entsprechende Einstellung der Betroffenen vorhanden ist bzw. gefördert wird. Denkbare Schritte dafür, die in der Arbeitswelt unterstützend wirken können, sind:

  • täglich kurzer Morgensport am Arbeitsplatz
  • flexible Arbeitszeiten bzw. auch die Möglichkeit, gewisse Arbeiten von zu Hause aus zu erledigen
  • ausreichende Pausen, besonders bei sehr belastenden Tätigkeiten
  • gesundes Essen, wenn eine Kantine vorhanden ist
  • das Achten auf ein gesundes Betriebsklima
  • ein Betriebskindergarten, wenn dies machbar ist

Gesundheit kann nur dann gelingen, wenn wir darauf achten, dass Psyche und Körper gleichermaßen Beachtung finden und wir, jeder für sich, Eigenverantwortung übernehmen. Ja, ich bekenne mich zur Notwendigkeit der Berücksichtigung der Frauengesundheit in der Gesundheitspolitik, doch möchte ich hier nicht die Männer ausschließen. Gesundheit ist ein Thema für uns alle.

KPÖ+

Wir bekräftigen die Notwendigkeit der Berücksichtigung der Frauengesundheit in der Gesundheitspolitik.